Das Hallen- und Freibad im Wattenscheider Südpark ist schon lange marode und noch länger wird insbesondere von der SPD in Wattenscheid der große Wurf angekündigt.
Der eine oder andere erinnert sich vielleicht, es war Ende des Jahres 2017, als die Kämmerei mit Zustimmung des Rates der Stadt Bochum den Bochumer Wasserwelten ein Budget von insgesamt 16,5 Millionen Euro in drei jährlichen Tranchen von jeweils 5,5 Millionen für den Neubau des Bades bereitgestellt hat und die Koalition sich dafür feiern ließ.
Was ist passiert?
Wir sind heute im Mai des Jahres 2020 und die SPD in der Wattenscheider Bezirksvertretung und im Bochumer Sportausschuss halten beharrlich an einer Variante 1, einem „Leuchtturm“ Projekt für Wattenscheid und ganz Bochum, fest. Und so hofft die SPD, dass auch diese Fata Morgana bis zum 13. September nicht entlarvt wird und der Bürger die alten Versprechungen bereits vergessen hat.
Es ist schon ein bißchen absurd.
Heute soll es schon ein Erfolg sein, dass nun das alte Hallenbad abgerissen werden soll, auch wenn immer noch geprüft wird, was dann kommt, wenn was kommt!
Und der Grüne Partner in den Koalitionen in Bochum und Wattenscheid ist nicht besser.
Er weiß natürlich, die Variante 1 mit einem Investitionsvolumen von fast 50 Millionen Euro und einem jährlichen Zuschussbedarf von bis zu 1.464.666 Euro ist schon finanziell absolut unrealistisch, von den anderen Problemen, die dieser Realisierung im Wege stehen, ganz abgesehen.
Das auch die aktuelle Corona Krise die wirtschaftliche Lage der Stadt strapaziert und finanzielle Folgen abzusehen sind, wird einfach ignoriert.
Aber der Machterhalt geht vor!
Ok, man sich traut zu sagen, dass man selbst nur die kleinere Variante, also die Variante 3 mit einigen Ergänzungen, für machbar hält. Aber was soll`s, es soll ja nur geprüft werden und Prüfungen erfordern Zeit, viel Zeit, am besten bis zum 14. September 2020.
So war auch am Freitag im Sportausschuss der Stadt Bochum wieder vorhersehbar, was kommen würde.
Der Aufsichtsrat der Holding für Versorgung und Verkehr hatte, so die Beschlussvorlage (Beschlussvorlage der Verwaltung 469 KB), die Politik um ein Meinungsbild zum Thema Neubau Hallenfreibad im Südpark gebeten.
Basis dieser Meinungsbildung sollten die gutachterlichen untersuchten fünf unterschiedlichen Varianten für den Neubau des Bades im Südpark sein. Laut Vorlage aus dem Dezernat für Beteiligungssteuerung hat sich der Aufsichtsrat für die weitere Untersuchung der Varianten 1 und 3 ausgesprochen und der Politik seine Absicht zur Diskussion und Meinungsbildung vorgelegt.
Die Gefahr einer ergebnisoffenen Diskussion ist natürlich immer, dass das Ergebnis vorher noch nicht fest steht. Das könnte unerwartete Konsequenzen haben und von daher hatte die Verwaltung der Stadt Bochum ein bißchen vorgebaut.
Damit der Koalition die richtige Entscheidung nicht so schwer fällt, hat sie in ihrem Beschlussvorschlag das Ergebnis der erst in den Gremien zu führenden Diskussion und die sich daraus ergebenden Meinungsbildung ungefragt schon vorweg genommen. Und so kam es zu der Entscheidung, lässt Du mir mein Räppelchen, dann lasse ich Dir Dein Räppelchen und wir machen es so, wie die Verwaltung uns es vorschlägt. Es wird also weiterhin geprüft, toller Erfolg.
Jeder schmunzelt ja, wenn er das Wort vom Berliner Flughafen hört, aber ich muss sagen, die haben wenigstens gebaut.
Übrigens, so ganz weit hergeholt ist dieser Vergleich mit dem Berliner Flughafen nicht.
Schon im Jahre 2010 forderte der Chef der SPD Bezirksfraktion in Wattenscheid ein Konzept zum Erhalt des Bades in Höntrop (Hallenfreibad Südpark im Stadtbezirk Bochum-Wattenscheid). Geändert hat sich in der Sache bis heute nicht viel, ein Konzept zum Erhalt der Bades liegt immer noch nicht vor, nur der damalige Chef der SPD Bezirksfraktion ist heute Bezirksbürgermeister in Wattenscheid und der damalige Geschäftsführer der Grünen Fraktion in der Bezirksvertretung Wattenscheid sein Stellvertreter.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
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